Mittwoch, 15. August 2012

Glecksteinhütte BE

Mein Mann wünschte sich schon seit ewigen Zeiten eine Wanderung zur Glecksteinhütte. Der ausgesetzte Weg am Fusse des Wetterhorns faszinierte ihn sehr, mich ängstigte er eher! ;-)

Nachdem ich am Tag zuvor den abenteuerlichen Abstieg vom Rhonegletscher nach Gletsch tapfer überstanden hatte, konnte mich der Weg zur Glecksteinhütte nicht mehr schrecken, also schlug ich meinem Mann diese Tour vor und er war HELL begeistert :-)

Mit der irrigen Meinung, dass wir lange im Schatten wandern würden, starteten wir spät. Keine 5 Minuten und schon galt es ein schlüpfriges Schneefeld zu überqueren...das fing ja gut an...vor uns gingen Wanderer locker darüber hinweg, was blieb mir anderes übrig, als dasselbe zu tun? Eine Frau nach mir fand den Mut dazu nicht! Wie gut konnte ich ihr nachfühlen!

Der Ischpfad ist wirklich atemberaubend schön, Schwindel frei sollte man aber schon sein, es geht rechter Hand senkrecht hinunter.Wenn man sich umsehen will, empfiehlt es sich anzuhalten, ein Fehltritt hätte unangenehme Folgen!

Der Weg ist aber wirklich super gesichert und in einem guten Zustand. An schwierigen Stellen konnte ich mich an Stahlseile klammern und so meisterte ich den Aufstieg locker ;-)

Bei der Hütte angekommen, genossen wir die tolle Aussicht und das feine Essen der Hüttencrew! Danach stiegen wir in die unteren Wiesen ab, wo ich mich den Edelweissen widmete und mein Mann sein obligates Sonnenbad genoss.

Immer wieder konnten wir es Krachen und Knacken hören vom Gletscher, es herrschte absolutes Tauwetter. Dann hiess es auch schon wieder absteigen. Heiss war es! Als wir zu der Stelle kamen, wo man den Wyssbach unterqueren muss, freute ich mich schon auf die nasse Dusche! ;-) Mein Mann schien das anders zu sehen!

Er wollte besonders taktisch vorgehen um nicht nass zu werden und die Stelle im Laufschritt durchwandern...das ging ins Auge, er rutschte auf den glitschigen Platten aus und fiel zu Boden....mein Herz blieb fast stehen vor Schreck...er rutschte wie auf einer Rutschbahn bis an die Kante vor dem riesigen Abgrund und konnte sich, ich weiss nicht wie, festhalten und rasend schnell wieder aufstehen und in Sicherheit bringen!

Gleich nach uns kamen drei weitere Wanderer und den Vordersten ereilte ein paar Sekunden später dasselbe Schicksal...er landete auf dem Boden und sein Hut flog in hohem Bogen in die Tiefe und wir schauten ihm alle ziemlich erschrocken nach...Himmel, das hätte bös ins Auge gehen können!

Dem ersten Schrecken folgte der Nächste...aus dem Ellbogen meines Mannes tropfte das Blut und wir suchten schleunigst eine sichere Stelle zum Anhalten und die Wunde zu verbinden...die scharfen Kanten hatten einen tiefen Schnitt genau an der Ellbogenspitze verursacht!

Die Wunde blutete auf dem ganzen Rückweg recht stark und wir mussten ein paar Mal den Verband wechseln...trotz allem waren wir enorm erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert war!

Der Abstieg bis zum Hotel Wetterhorn war dann nur noch "Peanuts" ;-) Viel Schrecken am Fusse des schrecklich schönen Schreckhorns ;-)

Fotos habe ich auf dieser Tour relativ wenig gemacht, ich hatte genug damit zu tun, mich an die Seile zu klammern, ha, ha, ha



























2 Kommentare:

  1. Grandiose und sehr schöne Fotos sind hier zu sehen von einem wunderschönen Ort.Zum guten Glück sind diese Fotos hier. Das Vorwort ist ja Atmeberaubend und Teilweise blieb mir der Atem stehen.Ihr seit mir noch zwei, ihr habt riesen Glück gehabt. Mensch Meier man darf gar nicht daran denken. Zum guten Glück seit ihr wieder gut zu Hause angekommen wenn auch nicht so Heil. Hauptsache ihr seit angekommen. Ich wünsche Tönu gute Besserung und hoffe die Wunde konnte in der Zwischenzeit verheilen. Häbät Sorg uf Öichrä nächsctä Tour. Liäbs Grüässli

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  2. Eine einzigartige Bergwanderung die nicht ganz "ohne" ist. Oft habe ich diese Wanderung schon gemacht, zu Zeiten, wo der obere Grindelwalsgletscher noch bis fast in den Talgrund reichte. Grandiose Fotos habt Ihr mitgebracht, Danke...

    Liebe Grüsse vom Hams-Peter

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