Freitag, 26. Juli 2013

Dalatal VS

Da schon für den Spätnachmittag Gewitter angesagt waren, suchten wir uns am vergangenen Samstag eine Wanderung aus, bei der wir, wenn nötig, bald wieder im Tal unten sein konnten.

Gestartet sind wir zuoberst in Leukerbad, das Morgens um neun noch einen verschlafen-ruhigen Eindruck machte. Der Dala entlang, die dem Tal den Namen gibt, ging es gleich mal ziemlich aufwärts. Der Himmel war makellos blau, ein klares Licht herrscht und die Sonne heizte uns schon mächtig ein.

Üppig, vielfältig und wunderbar die zahlreichen Blumenwiesen, beeindruckend die zum Teil uralten, stämmigen und unglaublich grossen Lärchen, die wohl einiges erzählen könnten...Auf der Clabinualp angekommen, machten wir eine erste Pause. Hier hat man bereits den grössten Teil der zu machenden Höhenmeter geschafft. Gross war unsere Freude, als wir ein Bartgeierpaar um die Felsen der Gemmi rumschweben sahen, aus einiger Entfernung zwar,  aber doch erkennbar.

Ein äusserst angenehmes Weiterwandern über die sanft ansteigenden Graswege führte uns an einen kleinen Tümpel und der war proppevoll mit Bergmolchen! Bei fünfzig hörten wir mit zählen auf und erfreuten uns einfach an den lustigen Burschen, die eifrig auf Insektenjagd waren.

Bald einmal gab es das Einte oder Andere Lawinenschneefeld zu überqueren...zum Glück meist mit viel Gestein vermischt, so das das Begehen einfach war. Auf einem dieser Lawinenkegel kreuzten wir eine Schaf- und eine Kuhherde. Die Schafe lagen genüsslich im kühlenden Schnee, die Kühe balancierten mehr oder wenig elegant über das ungewohnte Terrain. Als sich so ein Chueli (junge Kuh) genau über mir befand, hatte ich die glorreiche Idee, es von unten her zu knipsen (spannende Perspektive), also ging ich in die Knie und genau in dem Moment kam das Tier ins Rutschen, natürlich genau auf mich zu...huch, wie schnell war ich da auf den Beinen und weg aus der Gefahrenzone...ich sah schon die Schlagzeile "Wanderin von Kuh zu Tale gerissen" vor meinem geistigen Auge!  Ja, ja, es gibt so manch Abenteuer zu überstehen in den Bergen ;-)

Von der Berner Seite her schwappten schon bald die ersten Wolken über die Bergkämme. Konnten die Berner das Zeugs nicht für sich behalten?? Das letzte Wegstück gingen wir im Schatten, was bei den herrschenden Temperaturen als angenehm empfunden wurde.

Das Tagesziel hiess Flüekapelle, zuhinterst im Tal und diese erreichten wir am Mittag. Die Wolkentürme wuchsen weiter in den Himmel hinein, jetzt auch von der anderen Seite. Der Wind frischte auf und wir mussten die Jacken anziehen! Eine neugierige Kuh wollte sich unbedingt mit meinem Mann anfreunden und das Pic Nic mit ihm teilen ;-)

Zuerst hatten wir noch die Hoffnung, dass sich die Wolken wieder verziehen würden, aber dem war nicht so...dem entsprechend fiel unser Mittagspause untypisch kurz aus, nix mit Schläfchen, nix mit Fotografieren...so Schade!

Über eine kleine Hängebrücke erreichten wir die andere Talseite. Hier waren die Hänge voller Alpenrosen, ein wahres Eldorado. Der Weg wurde immer breiter und artete ab der Flüealp zu einer Alpstrasse aus. Dieser folgten wir etwas lustlos  auf grossen Teilen bis zur Majingalp.

Mit Erstaunen registrierten wir zahlreiche Wanderer, die erst jetzt am Aufsteigen waren, sahen die denn nicht, was sich für ein Wetter zusammen braute?? Dann gings wieder in den Wald, auf schönem Weglein bis oberhalb von Leukerbad. Zuletzt gab es wieder ein paar wunderschöne Bergblumenwiesen zu durchschreiten. Unglaublich diese Artenvielfalt, auch was Insekten und Schmetterlinge betrifft!

Grosse dicke Regentropfen trieben uns dann zum Endspurt an. Es war noch früher Nachmittag, viel zu schnell hatte uns das Wetter wieder ins Tal vertrieben. Schön wars trotzdem im Dalatal!


























1 Kommentar:

  1. Hallo Ruth, es ist einfach beeindruckend wie Du immer die Fotos beschreibst. Halt - Stop, das stimmt so nicht. Du beschreibst die Fotos das stimmt, dazu aber die ganze Wanderung so eindrücklich und Ausführlich dass man schon ganz gespannt auf die Fotos ist welche dann folgen.Manchmal bleibt einem der Atem schon fast stehen wenn man die Einführung liest. Also die Schlagzeile wär zwar mal was ganz anderes aber mir ist es schon lieber ich sehe ein Bild von Dir im Thuner Tagblatt als dass ich die Schlagzeile lesen müsste. Nun gut, zum Glück ist alles gut gegangen und Du samt dem Kalb sind wohlauf. Danke dass Du immer so eine schöne und Ausführliche und Beeindruckende Einführung schreibst. So erlebt man die Wanderung einfach mit.Wunderschöne Fotos zu einer Klasse Einführung.Lieber Gruss Claudia und ich freue mich bereits auf die nächsten Fotos und bin auch gespannt was ihr alles erlebt habt.

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