Donnerstag, 24. Oktober 2013

Naturpark Binntal VS

Das Binntal ist für uns eines der schönsten Täler im Wallis. Am vergangenen Samstag wollten wir unsere SAC Hüttenbilanz von 2013 etwas aufbessern. Wir wählten die Binntalhütte und den Albrunpass als Ziel.

Die Anfahrt ist lang, noch einmal fuhren wir über den Grimselpass, vielleicht zum letzten Mal für dieses Jahr. Als wir die Walliser Alpen erblickten, schwante uns, dass unser gewähltes Ziel wohl etwas "hochgesteckt" war, es lag viel mehr Schnee, als wir uns ausgemalt hatten (ehrlich gesasgt, hatten wir keine Sekunde daran gedacht, dass Schnee ein Thema für uns werden könnte).

In Imfeld (Fäld) starteten wir bei kühlen Temperaturen auf alten Säumerpfaden der rechten Seite der Binna entlang. Der Weg hat uns sofort vereinnamt, gefangen genommen! Einfach herrlich!

Langsam versuchte die Sonne sich hinter den hohen Bergen hochzuschrauben. Das geht lange im Binntal! Da es immer leicht aufwärts ging, machte es uns nichts aus, im Schatten zu wandern. Wunderbar war es, zu beobachten, wie ringsum langsam alle Gipfel beleuchtet wurden. Bald erreichten wir eine wunderschönen Lärchenwald und ich musste mich fast zwingen, hier weiter zu laufen...zu schön war es hier!

Bei Freichi überquerten wir die Binna und liefen nun auf ihrer linken Seite weiter. Hier erwischte uns nun ein eiskalter Wind, der uns lange begleitete! Nach gut anderthalb Stunden laufen, schafften wir es an die Sonne, das war sehr willkommen, waren wir doch inzwischen richtig durchfroren.

Eigentlich wäre nun der Halsesee auf dem Plan gewesen, aber der lag in tiefem Schatten und es reizte uns gar nicht, da hochzugehen. Ganz nahe waren wir nun dem imposanten Ofenhorn und seinen Nachbarn. Dick eingeschneit präsentierte sich die Umgebung ab 2000 m.ü.M. Wir hatten überhaupt keine Lust, jetzt schon eine Schneewanderung zu absolvieren.

Also änderten wir kurzer Hand unsere Route. Wir stiegen bis Bieltini auf und machten eine kurze Pause. Dort entdeckte ich ein Frühlingsenzian, der sich etwas in der Jahreszeit vertan hatte ;-)

Als wir weitermarschierten, zogen von Italien her wieder mal die unbeliebten Schleierwolken auf und verdarben uns den Spass. Sonne, Licht und Wärme waren plötzlich weg und die Landschaft wirkte fast bedrohlich und streng auf uns.

Einmal mehr rätselten wir an den spärlichen Wanderwegweisern rum, ob wir da wohl auf dem richtigen Weg waren. Keinesfalls wollten wir noch höher aufsteigen, hatten wir nun doch auch auf der Sonnenseite des Tales die Schneegrenze erreicht. Ab Gand ging es zum Glück wieder abwärts.

Wieder erreichten wir einen wunderbaren Lärchenwald mit zum Teil wohl uralten Bäumen. Diese Überlebenskünstler beeindrucken uns immer aufs Tiefste! Wie Schade, dass die Sonne sich hinter Wolken versteckte, was wäre das für ein Leuchten gewesen!

Langsam knurrten unsere Mägen und wir suchten eine ganze Weile, bis wir zu einer Hütte kamen, die uns etwas vor dem ruppigen Wind schützen sollte.

Und oh Wunder, kaum hatten wir uns niedergelassen, zogen die Wolken ab und die Sonne erwärmte und erfreute uns wieder und die Umgebung fing wieder an zu leuchten und zu strahlen! Da gab es für mich natürlich keine Halten mehr, ich schlang mein Essen in Rekordzeit runter und machte mich mit meiner Kamera auf Motivsuche, während sich Antonio genüsslich auf seiner geliebten Decke ausstreckte. Ich ging den Weg zurück, bis zum Anfang des Lärchenwaldes und genoss diesen herrlichen Landschaftspark in vollen Zügen.

Nach einer Stunde fand ich mich wieder bei der Hütte ein und war nun auch müde. Dieser ewig an einem rüttelnden Wind, hatte mich ganz groggy werden lassen. Ich legte mich auf eine Holzbank und genoss ein Nickerchen, aus dem ich bald wieder erfrischt erwachte!

Nun hiess es leider wieder, sich auf den Rückweg machen. Stets leicht abwärts, durch die lichten Wälder und immer die wunderschönen Berge im Blick! Wir konnten uns kaum satt sehen. Viel zu schnell waren wir wieder an unserem Ausgangspunkt. Diese Wanderung hätte von uns aus ewig dauern können ;-)



































9 Kommentare:

  1. Deine Bilder sind wie ein schöner Traum und Lerchen sehen nirgends so schön aus im Herbst wie im Gebirge.
    Tolle Tour!

    Liebe Grüße ♥ Monika mit Bente

    AntwortenLöschen
  2. Einfach wieder ein hingucker...

    Hab ein schönes Wochenende

    LG

    AntwortenLöschen
  3. hi, ,die Bilder sind wirklich sehr, sehr schön, aber für einen Fotoblog doch einfach ein bisschen zu klein, gönn' uns doch einen Blick auf die Details xD
    liebste Grüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. @Bianka: Wenn du das erste Bild anklickst öffnet sich eine Diashow...die Bilder sind so doch wohl gross genug? ;-)

      Löschen
  4. Hallo Ruth :)

    wie immer wunderschön, fast als wäre man mitgewandert - nur nicht so außer Atem vom Gehen sondern von der Schönheit der Bilder :)

    Lieben Gruß und ein schönes Wochenende
    Björn :)

    AntwortenLöschen
  5. Wirklich sehr sehr schön !
    Vorallem das mit der blauen Blume gefällt mir :)

    Lg

    AntwortenLöschen
  6. Wie schön ist doch die Schweiz im Herbst. Ich war einmal im Binntal, ich denke vor 35 Jahren. Ich habe immer noch ein paar kleine Steiner aus diesen schönen Tal. Liebe Grüssen aus Holland

    AntwortenLöschen
  7. Schöne Aufnahmen und schöne Farben, jetzt im Herbst und vielleicht schon mit dem ersten Schnee - da gehe ich am Liebsten in die Berge : )

    AntwortenLöschen
  8. @Alle:
    Ganz herlichen Dank für Euer zahlreiches, positives Echo...das freut mich bei dieser Wanderung ganz besonders, weil es wirklich einfach traumhaft war und ich anscheinend mit meinen Bilder etwas davon rüberbringen konnte!
    Liebe Grüesse an Euch alle und Danke, dass Ihr dabei seid!
    Ruth

    AntwortenLöschen